(Nr. 95) Einige Getreidesorten, die als Futtermittel auch auf Brandenburger Äckern wachsen, weisen laut der Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage von BENJAMIN RASCHKE deutlich erhöhte Werte des Pestizids Glyphosat und seines Hauptabbauproduktes AMPA auf. Bei Untersuchungen der amtlichen Futtermittelüberwachung wurde im Jahr 2015 in 11 von 26 Proben Glyphosat gefunden. Die dabei ermittelten hohen Werte bei Weizen und Gerste weisen darauf hin, dass Glyphosat kurz vor der Ernte zur Reifebeschleunigung eingesetzt wurde. Dieses Verfahren, das als Sikkation bezeichnet wird, ist in Deutschland teilweise verboten und darf nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden.
Dazu sagte BENJAMIN RASCHKE, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Der Einsatz von Glyphosat zur Reifebeschleunigung muss endlich komplett verboten werden. Wir fordern hier weiterhin ein Verbot auf Landesebene nach §14 Abs. 4 Pflanzenschutzgesetz (PflSchG) und die enge Überwachung der Umsetzung. Gleichzeitig ist es aus meiner Sicht unerlässlich, dass die amtliche Futtermittelüberwachung deutlich breiter kontrolliert. In den Jahren 2011 bis 2015 wurden gerade einmal 78 Proben genommen. Besonders vor dem Hintergrund der erhöhten Messwerte ist das viel zu wenig."
Aus einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung ging außerdem hervor, dass Lebensmittel im Gegensatz zu Futtermitteln standardmäßig nicht auf Glyphosat und AMPA untersucht werden. Dazu bemerkte BENJAMIN RASCHKE: „Es ist absurd, dass Nahrungsmittel, die wir im Gegensatz zu Futtermitteln direkt zu uns nehmen, nicht auf Glyphosat beprobt werden. Die Landesregierung hat angekündigt, die Untersuchungen für Obst und Gemüse zur zweiten Jahreshälfte umzusetzen; Getreide und Hülsenfrüchte sollen 2017 folgen. Wir nehmen die Landesregierung hier beim Wort.“
>> Kleine Anfrage können Sie hier einsehen.