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Blick zurück nach vorn: ein Geschichtsabend für die Zukunft

Die Veranstaltung „Blick zurück nach vorn“ war eine echte Premiere: Bündnisgrüne Fraktion und Partei haben gemeinsam alte, neue und ehemalige Mitglieder eingeladen, einen Abend lang über die Geschichte der Brandenburger Bündnisgrünen zu diskutieren. Die Resonanz war überwältigend: Das Gemeindehaus der Potsdamer Erlöserkirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Nach dem Ende des offiziellen Teils haben viele Gäste noch bis in die Nacht diskutiert, wie viel Bürgerbewegung heute noch in Fraktion und Partei steckt, was das eigene politische Erbe für die Politik im Hier und Jetzt bedeutet.

Die Veranstaltung ging auch auf Anregungen aus der von Bündnis 90/Die Grünen initiierten Enquetekommission Aufarbeitung zurück. Dort legten mehrere Gutachter den im Landtag vertretenen Parteien nahe, sich verstärkt und auch selbstkritisch mit ihrer eigenen Vergangenheit in- und außerhalb des Parlaments auseinanderzusetzen. Bündnisgrüne Landtagsfraktion und Landesverband nahmen diesen Impuls auf und diskutierten mit früheren und heute Aktiven, welchen Stellenwert die Auseinandersetzung mit Geschichte sowohl in Bezug auf unsere Partei als auch mit dem Blick auf DDR, Friedliche Revolution und die demokratischen Aufbaujahre nach 1989 heute hat.

>> Chronologie: Die turbulenten Anfangsjahre von Bündnis 90/Die Grünen als Fraktion und Partei in Brandenburg.

In einer Ausstellung konnten die Gäste auf historische Spurensuche gehen. Die Fotos, Zeitungsaussschnitte und Flugblätter waren zum Teil Spenden von Mitgliedern, zum Teil Ergebnis einer Recherche im Archiv „Grünes Gedächtnis“ der Heinrich-Böll-Stiftung.

Zu Beginn der Veranstaltung erinnerte der Pfarrer der Erlösergemeinde, Martin Kwaschik, daran, wie schwierig es für die verschiedenen Bürgerbewegungen in der DDR war, miteinander in Kontakt zu treten. Die Erlösergemeinde hat den Widerstand gegen den SED-Staat unter anderem daurch unterstützt, dass sie Flugblätter gedruckt hat.

Danach hat Helmut Müller-Enbergs einen Überblick gegeben, wie die Partei „Bündnis 90“ in Brandenburg entstanden ist. Müller-Enbergs war Anfang der 1990er Jahre sowohl Mitglied im Landesvorstand von Bündnis 90 als auch Pressesprecher der Fraktion Bündnis 90 im Landtag Brandenburg, so dass er aus erster Hand erzählen konnte, welchen Herausforderungen die Fraktion Bündnis 90 im Brandenburger Landtag von 1990 bis 1994 begegnete.

Im anschließenden Podiumsgespräch ging es darum, wie sich Partei und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen seit ihren Anfangsjahren verändert haben. Die Podiumsgäste waren:

  • Cornelia Behm, Mitglied des Deutschen Bundestages, Bündnis 90/Die Grünen
  • Günter Nooke, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 bzw. BÜNDNIS im Brandenburger Landtag 1990-1994, Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin, BMZ
  • Peter Schüler, Mitglied des Brandenburger Landtags 1992 bis 1994, Präsident der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, Bündnis 90/Die Grünen
  • Axel Vogel, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Brandenburger Landtag

Heide Schinowsky, Mitglied im Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg, hat das Gespräch moderiert.